D wie Dreifuß im makerist Nählexikon
Der Dreifuß ist eine weitere perfekte Alternative, um Ösen, Druckknöpfe und Nieten anzubringen. Werkzeugen, wie Einschlaghilfe und Vario Zange ist er in einem Punkt deutlich überlegen, denn ihr könnt ihn punktgenau einsetzen, auch mitten im Stoff! Dazu aber später mehr, erst einmal geht’s darum, wie das gute Stück benutzt wird.
Nietprodukte anbringen mit dem Dreifuß
Der Dreifuß hilft euch Nietprodukte anzubringen. Ein Nietprodukt ist in diesem Fall ein Gegenstand, der genietet wird. Nieten bedeutet, dass eine Verbindung geschaffen wird, indem Materialien so umgebogen werden, dass sie dann fest zusammenstecken. Das können ganz klassisch Nieten sein oder im Nähbereich besonders beliebt auch Ösen und Druckknöpfe. Damit das Nietprodukt so sitzt, wie ihr es haben wollt, muss es mit gleichmäßigem Druck, beispielsweise durch Hammerschläge und einem Konus bearbeitet und in die gewünschte Form gebogen werden.
Der Dreifuß ist ein relativ einfaches Werkzeug, das aus einer Platte und einem Dreifuß aus Kunststoff besteht. Mit dem Gerät allein könnt ihr nicht viel anfangen, ihr braucht zusätzlich die passenden Einsätze für genau das Produkt, das ihr einschlagen wollt. Die Einsätze sind bei Prym immer bei den entsprechenden Ösen, Nieten oder Druckknöpfen dabei. Es sind auch genau die Einsätze, die ihr in eure Vario Zange steckt, falls ihr bisher damit gearbeitet habt.
Löcher einschlagen mit dem Dreifuß
Bevor ihr das jeweilige Nietprodukt durch den Stoff schieben könnt, muss meist erst noch ein Loch her. Und auch das könnt ihr easy mit dem Dreifuß einschlagen! Die entsprechenden Einsätze dafür sind in der Regel in den Nähfrei-Sets von Prym enthalten. Im Video zeigt euch Bettina am Beispiel von Ösen, wie der Dreifuß funktioniert. Dabei wird zunächst auch ein Loch in den Stoff geschlagen. Dafür wird die Platte des Dreifußes mit dem Einsatz mit Metallring bestückt und der Stempel mit dem Metallkonus. Unter Druck schiebt der Konus sich dann so in euren Stoff, dass an der scharfen Kante des Metallrings ein glatter kreisrunder Schnitt entsteht. Auch kleinere Löcher können wunderbar mithilfe des Dreifußes eingeschlagen werden. Kleine Ösen ohne Scheiben werden zum Beispiel mithilfe eines Stiftes eingeschlagen. Dieser Metallstift kann in das Loch im Stempel eingesteckt werden. Auf die Platte legt ihr dann das schwarze Kunststoffplättchen, um euren Dreifuß nicht zu verletzen.
Einsätze für Nietprodukte
Um nun aber eure Nietprodukte einzuschlagen, müssen die Einsätze zum Teil noch einmal gewechselt werden. Bei den meisten Produkten macht es Sinn, das weiße Kunststoffstück als Halterung für euer Produkt auf die Unterseite zu setzen. Das gilt für Einschlaghilfe, ebenso, wie für den Dreifuß. Wenn die Öse sicher in der Halterung liegt, kann sich der Druck von oben, der schließlich das Metall verbiegt wunderbar verteilen und die Öse optimal angebracht werden.
Wenn wir also beim Beispiel der Öse bleiben, setzt ihr oben euren Metallkonus ein (in der Regel sitzt dieser schon an Ort und Stelle, da ihr damit bereits euer Loch in den Stoff geschlagen habt). Ihr steckt also eure Öse durch den Stoff (von rechts nach links - wie das ganz genau aussehen muss, seht ihr im Video zum Thema Ösen, das bereits im Nählexikon erschienen ist) und legt links die Scheibe auf. Wenn ihr nun von oben den Konus in die Öse schlagt, biegt sich das Röhrchen der Öse so auseinander, dass es optimal um die Stoffkante reicht und in der Scheibe sitzt.
Nietprodukte mitten im Stück anbringen
Im Grunde macht ihr mit dem Dreifuß nichts anderes, als mit der Einschlaghilfe die im jeweiligen Set enthalten ist oder mit der Vario Zange. Warum also den Dreifuß nutzen? Weil er den beiden anderen insofern ein Stück voraus ist, als dass ihr ihn auch an Stellen nutzen könnt, an die die anderen Werkzeuge nicht heran reichen. Habt ihr ein besonders großes Stück Stoff vor euch liegen und wollt in der Mitte euren Nähfrei-Artikel anbringen, kommt ihr schnell an eure Grenzen, weil ihr den umliegenden Stoff möglicherweise nicht in euer Einschlagwerkzeug einlegen könnt. Er ist einfach zu voluminös. Mit der Vario Zange ist das meist noch etwas schwieriger. Mit dem Dreifuß habt ihr dieses Problem nicht, weil ihr punktuell dort arbeiten könnt, wo ihr eure Öse anbringen wollt, egal wieviel Stoff sich drum herum befindet.
Ihr wollt noch mehr lernen? Schaut doch mal in unserem Nählexikon Inhaltsverzeichnis vorbei - hier findet ihr noch jede Menge Einträge.
Ihr wollt noch mehr lernen? Schaut doch mal in unserem Nählexikon Inhaltsverzeichnis vorbei - hier findet ihr noch jede Menge Einträge.